Birgit Ladwig, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates: „Als wir heute die fast unglaubliche Nachricht von der Riesen-Förderung erhielten, wären wir uns am liebsten vor Freude gegenseitig um den Hals gefallen! Ging ja nicht, aber holen wir nach. Wir sind sehr, sehr glücklich darüber. Weil jetzt der Kirchenumbau, der von vielen engagierten Ehrenamtlichen jahrelang geplant und erträumt wurde, weitergehen kann. Zuletzt hatten wir durch Corona die Zuversicht (oder: die Hoffnung), dass wir dieses Vorhaben aus eigener Kraft schaffen können, nicht mehr so richtig gehabt. Also, wir sehen gerade alle sehr glücklich aus. Schade, dass Sie das nicht sehen können.“
Die Kirche ist der zentrale Ort des Gemeindelebens in Friedrichshagen. Neben den Gottesdiensten finden alle Andachten, alle Gemeindeveranstaltungen, Gesprächskreise oder die Proben der verschiedenen musikalischen Ensembles statt. Schulen, Vereine oder Bürgerinitiativen nutzen die Räumlichkeiten. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein oder mehrere Gemeinderäume belegt sind.
Nach mehr als fünfzig Jahren intensiver Raumnutzung wurde der Sanierungsbedarf so groß, dass erste Umbau- und Renovierungsarbeiten Anfang 2020 starteten. Diese Maßnahmen der ersten Bauphase haben zum Ziel, die Funktionalität der Räume zu verbessern. Mit dem zur Finanzierung bis hierhin zu leistenden Eigenanteil ist die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen gegangen.
Das bestimmende gestalterische Element ist die Altarwand mit ihrer bauzeitlichen Bemalung sowie der für den Innenausbau verwendeten „weißen“ Ziegel. Leider kam es in den Jahren nach dem Turmschaden auch zu massiven Feuchteschäden in den angrenzenden Gewölbeteilen. Aufgrund knapper Mittel wurde bei der Sanierung 1972 alles überstrichen. Den Kircheninnenraum denkmalgerecht zu erneuern übersteigt die Möglichkeiten der Gemeinde.
Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf ca. 2 Millionen Euro.
Die heute beschlossene finanzielle Unterstützung durch den Bund beträgt 1 Million Euro.
Die Kirche ist eine Sehenswürdigkeit in Friedrichshagen und zusammen mit dem Marktplatz und der Bölschestraße sowie dem Kirchvorplatz mit einem weiteren Denkmal ein außergewöhnliches städtebauliches Ensemble, die (und das) auch von zahlreichen Touristen aus dem In- und Ausland besucht wird, die den Müggelsee und Köpenick kennenlernen wollen. Die Gemeinde öffnet die Kirche zu diesem Zweck im Sommer regelmäßig im Rahmen eines Konzepts „Offene Kirche“. Auch dafür muss die denkmalgerechte Sanierung der Innenräume angegangen werden.
Oliver Igel (SPD), Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick: „Die Christophoruskirche öffnet sich mit einem neuen Konzept noch stärker als bisher für die Friedrichshagener Bevölkerung unabhängig von ihrer Religion. Die Kirche wird ein wichtiger Ort der Begegnung und Beratung der gesamten Bürgerschaft. Deshalb freut mich das Engagement des Bundes zur Gesamtsanierung als Voraussetzung für die weitere Öffnung der Kirche.“
Ana-Maria Trăsnea, SPD-Bundestagskandidatin für Treptow-Köpenick: „Es ist mir eine besondere Freude, dass der Bundestagsabgeordnete Swen Schulz auf meine Einladung hin nach Friedrichshagen gekommen ist und wir ihn von dem Projekt überzeugen konnten. Die Kirche und die Gemeinde ist mit unserem ehemaligen Reichstagsfraktionsvorsitzenden Otto Wels verbunden, der in Friedrichshagen wohnte, war mit allen Konsequenzen aktiv im Widerstand, wurde in Zeiten der DDR-Diktatur unterdrückt und der Kirchturm nach einem Sturm gesprengt. Zu Wendezeiten initiierte der Gemeindepfarrer den Runden Tisch Friedrichshagen. Die Christophorus Kirche ist schon seit vielen Jahren gegenüber der lokalen und politischen Gemeinde sehr offen und ist wahrlich ein Raum für alle in Friedrichshagen. Über die Unterstützung von der Bundesebene für diesen Raum für alle bin ich sehr dankbar. (Nun wollen wir alles dafür tun, dass die Bauarbeiten zeitnah vorangehen.)“
Alexander Freier-Winterwerb, Vorsitzender SPD-Fraktion Treptow-Köpenick: „Ein Sprichwort sagt, dass viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. Die Welt zu einem besseren Ort machen zu wollen, liegt in der DNA der Gemeinde und das hat sie in der schwersten und schönsten Tagen unseres Landes gezeigt. Ich freue mich, dass das Land heute etwas zurückgeben und helfen kann.“
Robert Schaddach, MdA (SPD): „In meiner Berufstätigkeit für die Berliner Bürgerbräu führte mich der Weg oft an der Christophoruskirche vorbei, aber auch in den Austausch bei Veranstaltungen, ich denke hier gerne an das Dichter Dran Festival zurück, umso mehr freut es mich das aus Mitteln des Bundes für diesen herausragenden Ort eine finanzielle Unterstützung möglich wird. Ich werde mich mit allen Möglichkeiten dafür einsetzen das auch die Kofinanzierung gesichert wird.“
Anlage: Bild (v.l.n.r.): Birgit Ladwig (Vorsitzende Gemeindekirchenrat), Alexander Freier-Winterwerb (Vorsitzender SPD-Fraktion Treptow-Köpenick), Markus Böttcher (Pfarrer), Swen Schulz, MdB (SPD), Dr. Matthias Dettloff (Vorsitzender Bauausschuss), Ana-Maria Trăsnea (SPD-Bundestagskandidatin), Constanze Pilz (Küsterin), Marc-Oliver Ram (SPD Friedrichshagen / BzV), Robert Schaddach, MdA (SPD)